Briefwechsel – Herzzeit – Seitenwechsel
Lesung aus den Briefen, Gedichten und Erzählungen von Ingeborg Bachmann und Paul Celan
Die Liebesbeziehung zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945, Ingeborg Bachmann (1926 bis 1973) und Paul Celan (1920 bis 1970), beginnt im Wien der Nachkriegszeit. Bachmann studiert dort Philosophie, für Paul Celan ist Wien eine Zwischenstation. Im Mai 1948 lernen sie einander kennen, Ende Juni geht er nach Paris.
Ihr Briefwechsel ist das bewegendste Zeugnis zweier Menschen, die sich liebten und gegenseitig verletzten, die einander brauchten und doch miteinander nicht leben konnten. Fast 20 Jahre lang kämpfen sie um die Liebe und Freundschaft des anderen: in einem Briefwechsel, der sich in immer neuen Phasen dramatisch fortsetzt. Jede dieser Phasen hat ihr eigenes Gesicht, ihren besonderen Ton, ihre Themen, ihre Hoffnungen, ihre Dynamik und ihre Form des Schweigens.
Das Theater unter der Laterne liest aus diesem Briefwechsel und stellt dazu Gedichte und Erzählungen der beiden Autoren: von Paul Celan, der für sein Werk ausgezeichnet wurde mit dem Bremer Literaturpreis und dem Georg-Büchner-Preis; und von Ingeborg Bachmann, die als Lyrikerin, Erzählerin, Hörspielautorin und Essayistin ebenfalls den Bremer Literaturpreis, den Georg-Büchner-Preis und neben anderen den Großen Österreichischen Staatspreis erhielt.